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Informationsveranstaltung zur Neuplanung der Senheimer Straße am 3.12.2024 im Rathaus Reinickendorf

 

Zur Vorstellung und Diskussion des aktuellen Standes der Sanierungsplanung für die Senheimer Straße in Frohnau lud das Bezirksamt Reinickendorf alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am 3. Dezember 2024 in den historischen BVV-Saal des Rathauses Reinickendorf ein.

Die aus dem Jahr 2017 stammende Planung, die zu umfangreichen Baumfällungen geführt hätte, sorgte seit Anfang 2024 für intensive Debatten und zahlreiche Proteste. Der Bürgerverein hatte sich zusammen mit der neu gegründeten BI-Senheimer Straße intensiv in diese Diskussion eingebracht, um Alternativen zu diesem massiven Eingriff in den wertvollen Alleebaumbestand aufzuzeigen.

Es galt gleichzeitig die Verbesserung der Erschließung des neuen Feuerwehrstandorts zu sichern, eine geordnete Niederschlagsentwässerung zu ermöglichen sowie eine denkmalgerechte Gestaltung zu gewährleisten.

Im September rückte das Bezirksamt schließlich nach zahlreiche Austauschrunden und Aktivitäten vom alten Konzept ab und sagte eine Umplanung mit dem Erhalt der meisten Bäume zu.

Die Ergebnisse dieser Umplanung wurden von Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel, Amtsleiter Sascha Braun und Fachbereichsleiter Jörg Schneegass a. 3. Dezember präsentiert. Weitgehend folgt diese Neuplanung den Ankündigungen vom September und verwirklicht nun einen deutlich pragmatischeren Ansatz, der in stärkerem Maße den vorhandenen Bestand nutzt. Es entfällt die ursprünglich geplante aufwändige Verschiebung des Straßenquerschnitts nach Osten. Die östliche Reihe der Alleebäume bleibt damit verschont. Lediglich zwei Bäume sind laut neuem Baumgutachten unstrittig nicht mehr erhaltungsfähig. Neun weitere Bäume auf beiden Straßenseiten erscheinen dem Bezirksamt angesichts des heutigen Zustandes im Zusammenwirken mit den zu erwartenden Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen als so gefährdet, dass es zur Wahrung seiner Verkehrssicherungspflicht eine Fällung vorsieht. Dies blieb die zentrale Frage, die noch zwischen Amt und Bürgerinitiative kontrovers diskutiert wurde.

Die Fahrbahn bleibt 7,5 m breit. In der Mitte wird es zukünftig eine 3,5 m breite Asphaltbahn geben. An den Straßenrändern sind jeweils 2 m breite Streifen mit Kleinpflaster vorgesehen. Der Bürgerverein erhielt die Zusage, dass die Kreuzungsbereiche trotz weitgehender Nutzung des Bestandes der Bürgersteigbefestigung zukünftig barrierefrei ausgestaltet werden, Neupflanzungen nur noch in der historischen Baumart Ahorn erfolgen und ein Zebrastreifen an der Ecke Markgrafenstraße zur Verbesserung der Schulwegesicherheit geprüft wird. Gezielte Erweiterungen der bestehenden Baumscheiben wird es aber nach Angaben des Bezirksamtes nicht geben. Die Lage aller Bordsteine bleibt unverändert. Weiterhin ist beidseitiges Parken möglich.

Es bestand weitgehend Einigkeit, dass nun für die Erreichung der Hauptziele Feuerwehrerschließung, Alleesicherung, Regenwasserversickerung und Denkmalschutz ein tragfähiger Kompromiss gefunden wurde. Die veränderte Planung geht im Januar 2025 an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses zur Genehmigung. Wenn alles planmäßig läuft, könnte August 2025 der Baubeginn erfolgen und die Maßnahme im Sommer 2026 abgeschlossen sein. 

Der Bürgerverein begrüßt die Aussage der Bezirksamtsvertreter, dass künftig die Bürgerinnen und Bürger frühzeitiger und intensiver in die Planung von Straßensanierungen einbezogen werden. Nach Ansicht des Bürgervereins ist das dringend notwendig, da es heute bei Straßenbaumaßnahmen nicht mehr lediglich um Erneuerungen von Oberflächen geht, sondern eine Vielzahl von Interessen abzuwägen sind: Fließender und ruhender Verkehr, Bäume und sonstige Grünflächen, Flächenansprüche von Kfz, Rad, Fußgänger und ÖV sowie Anforderungen von Versorgern und Notdiensten, Belange der Barrierefreiheit und in Frohnau in besonderem Maße der Denkmalschutz und die Niederschlagsentwässerung. Hier gilt es etablierte Handlungslogiken des Straßenbaus zu hinterfragen und Kompromisse zu suchen.

Es zeigte sich wieder: Bürgerschaftliches Engagement lohnt sich. Neben dem Einbringen spezifischer Interessen von Anwohnenden wurden auch die Gesamtbelange des Ortsteils in den Blick genommen und öffentliche Planungen um fachlich wichtige Anregungen angereichert.




Link zu Informationen des Bürgervereins zur Senheimer Straße mit Stand September 2024                      

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